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Buchtipps

Der sehr originelle Kriminalroman zeigt einen krankenhausbettlägerigen Scotland Yard-Inspektor bei einer nach und nach Fahrt aufnehmenden Recherche, die ihn und seinen Helfer über 400 Jahre zurück und zu Richard III. führt. Dass dieses gewandte, geistreiche und historisch plausible Buch Platz 1 auf der Liste der 100 besten Kriminalromane der britischen Crime Writers` Association einnimmt, verwundert nicht.

In schwungvollstem Feuilleton-Deutsch entwirft der Autor ein farbiges Epochenbild, in dem er ein dynamisches Kraftfeld aus Widersprüchen und Konflikten mit immer wieder überraschenden Perspektiven und originellen (Zitat-)Funden entfaltet. Parallelen zur Gegenwart drängen sich bisweilen auf.

Ein wiederentdeckter fulminanter Großstadt- und Kiew-Roman, geschrieben von einem 27-jährigen Autor (1937 hingerichtet), just in den frühen 1920er Jahren spielend, als die Ukraine als junge Sowjetrepublik sich neu formiert. Die Hauptfigur, ein Vertreter der neuen bäuerlichen Intelligenzschicht, entfernt sich von seinen politischen Idealen und verfällt der Stadt so sehr wie seinen schriftstellerisch-künstlerischen Ambitionen.

Eine jüdisch-deutsche Familie findet Zuflucht in dem Haus einer Bekannten in Svendborg, wo die beiden jugendlichen Mädchen der Familie mit unkonventionellen Frauen aus dem Umfeld Bertolt Brechts bekannt werden. Berührend nah an den historischen Zeitläuften und doch in einer Sprache, die eigene poetische Akzente setzt.

Ein eleganter, fein gewobener Roman, in dem Kunst und überhaupt (Umgangs- und Lebens-) Formen eine besondere Rolle spielen. Bereitet Genuss, auch wenn (oder weil) sein Personal und seine Atmosphäre dem eigenen Alltag nicht unbedingt nahe stehen.

Die durchaus ernste Befreiungsgeschichte einer klugen jungen Frau – aus der „falschen“ Familie – in heiter-ironischem, leger-geschnörkeltem Tonfall, mit Zugaben für LiebhaberInnen der englischen Literatur.

Getragen von einem lakonischen Humor, mit schlagfertig ausgetragenen Dialogen, erzählt der Roman die Geschichte einer starken Frau in einer für Frauen (noch) sehr seltenen Position, die mit den Fallstricken der Diplomatie, mit Liebes- und gegen Ohnmachtsgefühle(n) zu kämpfen hat.

Ein auffällig komponierter, aus vier unterschiedlichen Teilen bestehender Roman, der viele sprachliche Register zieht und aus verschiedenen Perspektiven auf einen amerikanischen Börsenhai der 1920er Jahre schaut.